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Posted: October 23, 2017 |
Ford, Daimler, Volkswagen - die größten Autobauer der Welt überbieten sich gerade mit Angriffsplänen, um Marktführer bei Elektroautos zu werden. Bis 2025 will der VW-Konzern 30 E-Modelle an den Start bringen und nimmt nun verstärkt Tesla ins Visier. GM will in den nächsten sechs Jahren 20 reine E-Autos produzieren. Auch Daimler will seine gesamte Flotte bis 2022 elektrifizieren. Doch die geplante Elektro-Revolution der Hersteller stößt zunehmend an physikalische Grenzen. Ein Grund dafür war offenbar, dass der Autogigant bei der Ausschreibung so vorging, wie er es bisher aus Verhandlungen mit Zulieferern gewöhnt ist: Er versuchte die Kosten mit Langzeitverträgen zu drücken. Laut FT strebte VW Lieferungen deutlich unter dem derzeitigen Marktpreis an. Sie sind arrogant, weil sie das als Autobauer so gewöhnt sind, zitiert das Blatt einen Händler. Es hat keinen Sinn, darüber zu verhandeln - es ist nicht mal ein Diskussionspunkt. Kobalt-Preis explodiert dank Elektro-Boom
Die Verknappung lässt die Preise explodieren: Allein in diesem Jahr hat sich der Kobalt-Preis laut der Londoner Metallbörse LME von etwa 30.000 auf rund 60.000 Dollar je Tonne verdoppelt. Der Boom der E-Autos, die Angst vor Versorgungsengpässen und die instabile politische Situation im Kongo treiben die Preise. Mehr als die Hälfte der weltweiten Kobalt-Förderung stammt aus dem Bürgerkriegsland in Zentralafrika. Millionen bettelarmer Minenarbeiter buddeln das Metall dort unter menschenunwürdigen Bedingungen mit bloßen Händen aus der Erde. Auch zehntausende Kinder schuften laut Unicef in den Steinzeit-Minen. VW und Co. auf dem Irrweg? Der batteriebasierte Weg in die Elektro-Mobilität sei ein Irrweg, sagte Auto-Experte Helmut Becker n-tv.de: Alle Hersteller stürzen sich auf diese Batteriefahrzeuge. Und am Ende des Tages kommt heraus, dass es gar nicht genug Batterien oder besser gesagt Rohstoffe zur Herstellung von Batteriezellen gibt. Auch die Schweizer Bank UBS sieht hohe Hürden für die Elektro-Revolution: Für eine Welt, in der ausschließlich Elektro-Autos fahren, würden laut den Berechnungen ihrer Analysten das 19-Fache der derzeitigen Kobalt-Fördermenge und das 29-Fache der heutigen Weltjahresproduktion von Lithium benötigt. Flaschenhals für den Elektro-Boom seien dabei weniger die Reserven, sondern die derzeitigen Förderkapazitäten für die wichtigsten Metalle. Und die beschränkten Produktionskapazitäten der Batteriehersteller: Bis 2025 würden selbst im günstigsten Szenario 14 Gigafabriken mit Gesamtkosten von 64 Milliarden Dollar benötigt, um mit der erwarteten Nachfrage Schritt zu halten. Die erste soll laut Tesla nicht vor 2020 ihre volle Kapazität erreichen. Das von zwei ehemaligen Tesla-Managern gegründete Unternehmen Northvolt plant zusammen mit dem Elektrokonzern ABB in Schweden eine Batteriefabrik nach dem Vorbild der US-amerikanischen Tesla-„Gigafactory“. Northvolt will europäischen Kunden der Automobilbranche und anderen Industrien flexible Speicherlösungen anbieten. Nun steht fest, wo das Akku-Werk gebaut wird. Northvolt verkündete, sich für den Bau von Europas „größter und innovativster“ Produktion für Lithium-Ionen-Batterien für die schwedischen Gemeinden Skellefteå und Västerås entschieden zu haben. Ausschlaggebend für die Standorte im Norden Europas waren Northvolt-Chef Peter Carlsson zufolge vor allem Schwedens grüne Energieversorgung sowie die Nähe zu den benötigten Rohmaterialien.
Skellefteå und Västerås konnten sich gegen acht andere schwedische sowie zwei finnische Gemeinden durchsetzen. Der Bau der Batterie-Fabrik von Northvolt soll in Skellefteå erfolgen, seine Forschungs- und Entwicklungsabteilung will das Unternehmen in Västerås ansiedeln. Insgesamt sollen durch das Projekt 2300 bis 2900 Arbeitsplätze entstehen. Den Baubeginn für seine modular konzipierte Fabrik hat Northvolt für Mitte 2018 angekündigt. Ab 2020 sollen zunächst Batterien mit einem Produktionsvolumen in Höhe von 8 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr produziert werden. Bei Fertigstellung des Bauwerks im Jahr 2023 soll jährlich eine hergestellte Batteriekapazität von 32 GWh erreicht werden. Zum Vergleich: Tesla hat für seine US-„Gigafactory“ eine jährliche Batteriekapazität von 35 GWh vorgesehen.
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