Akku Samsung nt-rf511 |
Posted: October 11, 2017 |
Das passende und derzeit einzige Notebook, an das sich der Graphic Booster anschließen lässt, ist das Amilo Sa3650 von Fujitsu. Ein 13,3-Zoll-Notebook, das mit 2,4 Kilo weder besonders leicht noch kompakt ist. Es gehört formal trotzdem zu den Subnotebooks. Im Inneren stecken ein Turion X2 ZM-86 mit 2,4 GHz, 4 GByte RAM und eine Radeon HD 3200 als interner Grafikkern des Chipsatzes, der aber höchstens für ältere Spiele taugt. Das Notebook interessiert in diesem Test nur am Rande, denn es hebt sich technisch bis auf den Grafikkartenanschluss nicht von der Masse der Notebooks auf dem Markt ab. Der Schwerpunkt des Tests liegt deshalb auf der Spieleleistung der externen Grafikkarte und deren Handhabung. Hier gibt es Neuerungen, die das Spielen am Notebook verändern können.Beim mobilen Spielen mit PCs gab es bisher nur die Möglichkeit, sich für einen bestimmten Grafikchip zu entscheiden. Sollte dieser schnell sein, musste das Notebook entsprechend dafür ausgelegt sein. Ein gutes Kühlsystem, ein größerer Akku, ein Netzteil, das mehr Leistung bereitstellt und meist auch laute Lüfter waren die Folge. Häufig war das Ganze in ein geräumiges und vor allem schweres 15-Zoll-Notebook eingebaut. Mit dem neuen System ändert sich da für mobile Spieler einiges. Der Amilo Graphic Booster ist aber nicht nur für Spieler von Interesse. Die stattliche Anzahl von Monitoren, die an das Notebook angeschlossen werden können, spricht für den Einsatz im Büro. Ganze drei Displays können flexibel im erweiterten Desktopmodus benutzt werden. Dazu kommt das ebenfalls nutzbare Notebookdisplay, das aber im Bildvergleich zu Desktopbildschirmen abfällt.Die Anschlüsse sind durchweg für digitale Bildschirme ausgelegt. Jeweils ein Ausgang am Notebook und am Graphic Booster sind als DVI-I vorhanden. Per Adapter lässt sich auch ein analoger Monitor oder ein älterer Projektor anschließen. Der vierte Bildschirm wird an den Graphic Booster per HDMI gesteckt. DVI-Monitore können per Adapter auch an den HDMI-Anschluss gelegt werden. Der Graphic Booster stellt zudem zwei USB-Anschlüsse zur Verfügung.Amilo Graphic Booster Bürotastatur und -maus können also direkt dort angeschlossen werden. Der Booster fungiert damit auch als Dockingstation, die so manches Businessnotebook schlecht aussehen lässt: Vier Bildschirme stehen zur Verfügung und trotzdem lässt sich die Kernkomponente, nämlich das Notebook, aus dem System einfach herauslösen. Die Fähigkeit des Graphic Boosters, die angeschlossenen Displays mit schneller 3D-Grafik zu versorgen, ist das zweite mögliche Einsatzgebiet. Auf dem Schreibtisch stehen also zwei angeschlossene Bildschirme und der Booster. Wenn der Besitzer des Amilo-Notebooks an den Schreibtisch zurückkehrt, wird das Notebook einfach angeschlossen und losgespielt.Treibereinstellungen Aber auch das Spielen bei Freunden oder bei einer LAN-Party bietet sich an, denn der Graphic Booster kann auch die Grafik auf dem Notebookdisplay beschleunigen. Die zu berechnenden 3D-Daten werden per Kabel an den Booster geschickt und kommen fertig berechnet wieder zurück in das Notebook. AMD nennt das Crossdisplay.Den entsprechenden Crossdisplay-Treiber konnte AMD erst Mitte Januar 2009 bereitstellen, obwohl die Hardware schon im Juni 2008 vorgeführt wurde. Die Entwicklung des Treibers war offenbar aufwendig und auch der Grund, warum die vergleichsweise alte Radeon 3870 im Graphic Booster steckt. Fujitsu Siemens bietet den Crossdisplay-Treiber noch nicht an, versicherte jedoch, dass dieser bald erscheinen soll.
Um woanders spielen zu können, muss der Anwender die kleine Grafikkartenkiste, das Notebook und zwei Netzteile mitnehmen. Zusammen macht das etwa vier Kilo Reisegepäck. Verglichen mit einem Desktop-PC, der womöglich in einem schweren und stabilen Gehäuse steckt, ist das System damit ein kompaktes Leichtgewicht, auch wenn andere 13,3-Zoll-Notebooks deutlich kleiner und leichter sind.Die Konstruktion geht einige Kompromisse ein. Statt eines standardisierten Anschlusses für die externe Grafikkarte gibt es ein neues Kabelsystem, das einen sehr zuverlässigen Eindruck hinterlässt. Über acht Leitungen (PCIe x8) werden die Signale verschickt. Da PCIe nach dem 2.0-Standard verwendet wird, ist das genauso schnell wie ein vollwertiger PEG-x16-Slot in Version 1.0 bei älteren Desktops. Das ganze System ist darüber hinaus Hotplug-fähig. Das heißt, dass der Anwender im laufenden Betrieb die Grafikkarte ein- oder ausstecken kann. Der Treiber empfiehlt jedoch, 3D-Anwendungen zu beenden und die Hardware unter Windows - wie bei USB-Sticks - per Software sicher zu entfernen, bevor die kleine Kiste ausgeklinkt wird. Wer das nicht tut, muss mit Abstürzen und den gefürchteten Blue Screens of Death rechnen. Von den zwei getesteten Treibern war der neuere allerdings deutlich weniger empfindlich gegenüber dem rabiaten Herausziehen der externen Grafikkarte.Für die Energieversorgung des Graphic Boosters ist nicht das Notebook zuständig. Stattdessen liegt ein zweites Netzteil bei, das an die externe Grafikkiste angeschlossen wird. Wer nur ein Netzteil dabeihat, kann übrigens auch im Akkubetrieb mit der externen Grafikkarte spielen. Das Netzteil muss aber zwingend an den Graphic Booster gesteckt werden, da dieser nicht durch einen Akku gepuffert wird.Das Notebook selbst ist ein eher unauffälliges Gerät. Das Display spiegelt leider, was etwa beim Spielen dunkler Shooter-Passagen unangenehm ist. Das Touchpad hat eine Oberfläche, die rauer ist als die Handballenablagefläche des Gehäuses. Zudem sind die Tasten leicht versenkt, was das Treffen etwas erschwert. Zusätzlich hat Fujitsu-Siemens noch drei Sensortasten verbaut. Eine davon ist besonders wichtig, da sie sich um den Auswurf optischer Medien kümmert. Das Slot-In-Laufwerk hat keinen Auswurfknopf.Beim Fujitsu Amilo ist die Handhabung von Spielen schwieriger als bei normalen Systemen. Nicht selten startet ein Spiel erst gar nicht. Der eigentliche Grund: Pfusch bei dem ein oder anderen Spieleentwickler. Nachdem die Windows-Entwickler-Schar erst vor kurzem gelernt hat, wie Breitbildschirme angesprochen werden, müssten die Entwickler jetzt anfangen, sich mit mehr als einer Grafikkarte zu beschäftigen, obwohl Windows schon lange mehrere Grafikkarten unterstützt. Aber es gab auch positive Beispiele. Auf dem Fujitsu Amilo testete Golem.de unter Windows Vista verschiedene Spiele: X3 Terran Conflict, GTA 4, Crysis, Far Cry 2, Flight Simulator X und World in Conflict. Außerdem musste der 3DMark Vantage für synthetische Benchmarks herhalten. Spielbar waren alle Spiele. Doch ohne sich mit Windows und dem Treiber auseinanderzusetzen, ließen sich nicht alle Spiele anständig zum Laufen bringen.Insbesondere der Benchmark 3DMark Vantage zeigte sich von seiner zickigen Seite. Auf dem Radeon HD 3200 wollte der Benchmark partout nicht durchlaufen. Hier meldete sich allerdings der Treiber zu Wort und ließ den Benchmark mit einer Exception aussteigen. Auf der Radeon HD 3870 startete der Benchmark zunächst nicht. Auch hier gab es eine Exception, diesmal war allerdings Hersteller Futuremark schuld.
Der 3DMark war nicht in der Lage herauszufinden, welche Auflösung das externe Display, auf dem er gestartet wurde, überhaupt unterstützt. Mehr als 1.280 x 800 (also die Auflösung des internen Notebookdisplays) wurde nicht angeboten. Und das wohlgemerkt, obwohl der Benchmark auf einem Display mit einer Auflösung von 1.680 x 1.050 Pixeln gestartet wurde.3DMark Vantage lief nur unter einer Bedingung auf einem externen Monitor: Das Notebookdisplay musste vor dem Programm versteckt, also abgeschaltet werden, und der externe Monitor am Graphic Booster musste der Primärbildschirm sein. Auf dieselbe Problematik stießen auch World in Conflict und Crysis. Ersteres stürzte gleich beim Start ab und Letzteres wollte nur im lahmen Fenstermodus bei 1.280 x 800 Pixeln laufen. Der Versuch, den Vollbildmodus in Crysis zu nutzen, sorgte für einen Absturz des Spiels. Bei World in Conflict stellte sich zudem heraus, dass das Spiel in keiner Displaykonfiguration den Mehrschirmbetrieb erkennen konnte.GTA 4 genügte es, wenn der primäre Bildschirm entsprechend unter Windows neu gesetzt wurde. Etwas unberechenbar war der Flight Simulator X. Unterschiedliche Teile des Spiels - Menü, Einstellungsdialoge, das Spiel selbst - wurden teils auf unterschiedlichen Monitoren gestartet. Selbst die Zuweisung der zu nutzenden Grafikkarte im Einstellungsdialog vom Flight Simulator X klappte nicht zuverlässig. Vorbildlich war einzig Egosofts X3 Terran Conflict. Der sauber programmierte Einstellungsdialog erlaubte die Auswahl der Grafikkarte und des Monitors und lief dann ohne Probleme - unabhängig von den Einstellungen der Monitore unter Windows. Far Cry 2 Ein direkter Vergleich zwischen den beiden Grafikkernen fällt schwer. Der Unterschied zwischen XGP und der internen Radeon HD 3200 ist drastisch: Grand Theft Auto 4 ist auch in niedrigsten Einstellungen mit der Chipsatzgrafik unspielbar. Das gilt auch für World in Conflict oder Crysis. Halbwegs aktuelle Spiele laufen auf der internen Chipsatzgrafik in der Regel nicht in akzeptabler Geschwindigkeit. Folglich werden in den Benchmarks nur Resultate betrachtet, die auf dem Graphic Booster entstanden sind.Antialiasing wurde grundsätzlich nicht benutzt. Dafür reichen die Reserven des Graphic Boosters nur bei älteren Titeln. Mit der externen Grafikkarte war ein Spiel mit mittleren Einstellungen bei 1.680 x 1.050 Pixeln und in den meisten Fällen möglich. Respektable Ergebnisse erreichte der Graphic Booster in dem Spiel Far Cry 2. In den höchsten Einstellungen bei 1.680 x 1.050 wurden im Benchmark im Durchschnitt 29 Bilder pro Sekunde erzielt. Wer die Einstellungen auf FHigh heruntersetzt, gewinnt nochmals 2 FPS.World in Conflict Ausreichend hohe Werte lieferte auch das Echtzeitstrategiespiel World in Conflict. Auf mittleren Einstellungen bei 1.680 x 1.050 Pixeln waren im Schnitt 31 Bilder pro Sekunde möglich. Das Spiel neigt in bestimmten Situationen allerdings zu Einbrüchen: Wird etwa eine Atombombe gezündet, sinkt die Bildrate auf 13 FPS ein. Für Mehrspielergefechte müssten die Einstellungen also nochmals gesenkt werden. Im Einzelspielermodus kann vor allem bei kleinen Szenarien die Grafikqualität nochmals angehoben werden.GTA 4 ist für ATI-Grafikkarten eine schwer zu nehmende Hürde. Ohne den Patch 1.2 konnte das Spiel auf dem Amilo Sa 3650 zudem nur ohne Soundeffekte betrieben werden. Trotzdem ist das Spiel von allgemeinem Interesse, mit weiteren Patches will Rockstar die noch zahlreichen vorhandenen Fehler beheben.
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