Die Justiz testet derzeit handy störsender , die Handygespräche von Häftlingen verhindern sollen. Josef Schmoll von der Generaldirektion für den Strafvollzug bestätigte gegenüber der Austria Presseagentur einen Bericht des ORF Niederösterreich. Der Probebetrieb in der Justizanstalt St. Pölten stehe vor dem Abschluss, nun soll ein anderes System in einem zweiten Gefängnis getestet werden.
Funkschlüssel gelten generell seit längerem als unsicher bzw. Kriminelle haben hier bereits viele verschiedene Methoden gefunden, um unbemerkt in Autos einzudringen. Da wäre einmal das "Jamming", wo durch handyblocker kaufen die Funkfrequenz der Zentralverriegelungen blockiert wird oder aber auch die Lücken bei Keyless-Go-Systemen, wie sie der ADAC und der ÖAMTC aufgedeckt hatten.
Das Ergebnis des Probebetriebes in St. Pölten, der seit dem Vorjahr läuft, bezeichnete Schmoll als "gut". Für den zweiten Test mit einem Vergleichssystem kämen die Justizanstalten Sonnberg (Bezirk Hollabrunn) oder Graz-Karlau infrage. Eine bundesweite Einführung von wlan blocker "ist auch eine budgetäre Frage", betonte Schmoll. Eine Installation in den 27 Gefängnissen in Österreich würde mehrere Millionen Euro kosten.
Pro Monat werden bundesweit in den Justizanstalten 60 bis 70 Mobiltelefone bei Häftlingen sichergestellt. Einerseits sind Justizwachebeamte mit Geräten unterwegs, um Handysignale zu orten. Andererseits werden bei Durchsuchungen immer wieder Handys entdeckt. Ziel ist es laut Schmoll, ein System mit der größtmöglichen Abdeckung innerhalb der Justizanstalt zu finden, das gleichzeitig die Mobilfunknetze außerhalb der Gefängnismauern nicht stört. Sowohl für den Test als auch für einen eventuelle Einführung brauche es eine Genehmigung von der Fernmeldebehörde.
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